Sonntag 25. Juni , 19.00 Uhr
Schleswig-Holsteinische Festmusiken zum Reformationsjubiläum
Konzert – Teil I
Festliche Musik aus der Zeit der Gottorfer Hofmusik.
Michael Österreich: „Sanctus“,
Georg Österreich (1664-1735): „Sie ist fest gegründet“ (1691)
Andreas Friedrich Ursinus (1699-1781):
„Dies ist der Tag, den der Herr gemacht hat
Festmusik zum 200. Jahrestag des Augsburger Bekenntnisses (Tønder 1730)
Sankt Nikolai Chor | Himlische Cantorey | Hamburger Ratsmusik | Leitung: Michael Mages
Lesen Sie hier die Kritik aus den Kieler Nachrichten vom 26.06.2017 …
Lesen Sie hier die Kritik aus dem Flensburger Tageblatt (Kulturseite) vom 26.06.2017:
Brillante Klänge dank zehnjähriger Forschungsarbeit
Der Husumer Nikolaus Bruhns (1665–1697) galt lange als die einzige Persönlichkeit, die für die schleswig-holsteinische Barockmusik aus der Zeit vor Bach steht – außer vielleicht noch sein Lübecker Orgellehrer Dietrich Buxtehude. Aber das war’s dann.
Inzwischen hat Bruhns Gesellschaft bekommen: Dank der zehnjährigen Forschungsarbeit des Freiburger Musikhistorikers Konrad Küster liegen aus dem Umkreis des Gottorfer Herzoghofs Werke vieler Komponisten aus der Zeit von 1650 bis ins frühe 18. Jahrhundert vor.
Und dank der beiden Kantoren Katja Kanowski und Michael Mages sind drei von ihnen zusammen mit Bruhns zu hören. In einem Festkonzert zum 500-jährigen Reformationsjubiläum.
Den Kern des Konzerts, das jetzt in Flensburgs Nikolaikirche unter Leitung von Mages stattfand, bildet die vierteilige Reformationskantate „Dies ist der Tag, den der Herr gemacht hat“ von Andreas Friederich Ursinus (1699–1781), uraufgeführt 1730 in der alten Handelsstadt Tondern zum 200. Jahrestag des Augsburger Bekenntnisses der evangelischen Reichsfürsten.
Eine dem Anlass entsprechend festliche Musik, bei der Flensburgs Nikolaichor mit Homogenität und Klangfülle brilliert, begleitet von der mit viel Spielfreude agierenden Hamburger Ratsmusik: Brillante Trompetenklänge, virtuose Geigen, warmer Oboensound und zart „säuselnde“ Blockflöten als Soloinstrumente.
Der umfangreiche, von protestantischen Glaubenssätzen und schlichter Frömmigkeit getragene Text wird von fünf Solistinnen und Solisten der „Himlischen Cantorey“ in opernhaften Rezitativen und Arien mit großem Klang und barocker Verzierungsfreude gestaltet.
Dabei gipfelt die Lobpreisung von „Lutheri Heldengeist“ in drei vom Chor präsentierten und von Katja Kanowski an der großen Nikolai-Orgel kraftvoll begleiteten Gemeindeliedern.
Es folgt das – heute etwas kuriose – Lob der dänischen Königsfamilie und der örtlichen Obrigkeit. Eingebettet in die vier Teile der Ursinus-Kantate waren die gewaltige Psalmvertonung „Sie ist fest gegründet“ des Gottorfer Hofkapellmeisters Georg Österreich (1664 –1735), das wunderschön vielstimmige „Sanctus“ seines Bruders Michael (1658-1709). Dazu Nicolaus Bruhns‘ tiefgründig-schwermütige Kantate „Ich liege und schlafe“ – und der barocke Musikgenuss ist komplett.
Noch einmal zu hören sind sie am Sonntag, 9. Juli um 18 Uhr in der St. Nikolaikirche Eckernförde.
(Christoph Kalies)